Dialogworkshops

Hintergrund
Menschen mit internationaler Familiengeschichte haben ein erhöhtes Risiko, Gewalt ausgesetzt zu sein oder Gewalt auszuüben. Multiple Gewalterfahrungen können besonders verletzlich machen und eine große Gesamtbelastung darstellen. Bewohner_innen von Asylquartieren sind mehreren Risikofaktoren ausgesetzt, die dem Begriff Ohnmacht zugeordnet werden können, ein zentraler Begriff im Verständnis von Gewalt. Viele haben Erfahrungen mit Krieg und gewalttätigen Konflikten gemacht und traumatische Erlebnisse sowohl vor, während als auch nach der Flucht zu bewältigen. Zusätzlich ist es eine große Belastung, mit einer unsicheren Zukunft zu leben. Es ist herausfordernd, einen neuen Alltag in einer bislang nicht vertrauten Gesellschaft zu gestalten und gleichzeitig dort eine eigene Position zu finden.
Das Institut für Männergesundheit Salzburg hat eine modulare Dialogreihe auf Basis eines Konzepts von Alternative to Violence (ATV Norwegen) entwickelt. Er ist darauf ausgerichtet, mit Menschen mit internationaler Familiengeschichte in einen Dialog einzutreten zu Themen wie Umgang mit Gewalt und Emotionen, Gewaltschutz, Frauen- und Kinderrechte, Geschlechtergleichstellung aber auch Sexualität und Beziehungen.

Ziel und Zielgruppe
Mit den Dialogreihen wird das Bewusstsein für gleiche Chancen und Rechte sowie für die Anerkennung gesellschaftlicher Vielfalt gestärkt und die soziale Inklusion und der soziale Zusammenhalt befördert. Es handelt sich um eine Maßnahme zur Gewaltprävention, sowohl innerhalb von Partnerschaften/Familien als auch im Außenverhältnis.
Die Zielgruppe der Dialogreihen sind Männer mit internationaler Familiengeschichte über 18 Jahre. Jede Dialogreihe findet mit einer Gruppe von ca. 20 Personen statt.


Ort und Abhaltungsformat
Die Dialogreihen finden an den Unterbringungsorten der Teilnehmer oder am Mirabellplatz 5 in 5020 Salzburg statt und werden gedolmetscht. Die Einheiten finden einmal wöchentlich statt, insgesamt findet die Dialogreihe an vier Seminartagen statt. Zusätzlich zu den Modulen finden auf Wunsch der Teilnehmenden Einzelgespräche statt, weil für manche die behandelten Themen sehr intensiv sind und einer zusätzlichen Nachbearbeitung bedürfen.
Als Gruppenleiter_innen fungieren erfahrene Mitarbeiter_innen aus dem Institut für Männergesundheit Salzburg, dem Umfeld der österreichischen Männerberatungsstellen und Männerbüros. Die Rolle der Gruppenleitung besteht darin, Dialoge zu fördern, in denen die Teilnehmer sich gegenseitig unterstützen können.
In einer dreiteiligen Struktur wird zwei Stunden lang an einem Thema/Modul gearbeitet: Auf einen Informationsteil (10-15 Minuten) folgt ein Projektauftrag an die Gruppe/die einzelnen Teilnehmer, an den dann die Reflexion im Dialog der Gesamtgruppe anschließt. Die Übersetzungen werden von geschulten Dolmetscher_innen übernommen.
Die Teilnahme an der Dialogreihe ist kostenfrei, da dieses Projekt vom Bundesministerium für Soziales und dem Land Salzburg gefördert werden.

Inhalte
In 10 Modulen (Begrüßung/Einführung, 8 inhaltliche Module, Evaluierung/Verabschiedung) setzen sich die Teilnehmer im gemeinsamen Gespräch mit Themen wie Umgang mit Gewalt und Emotionen, Gewaltschutz, Ehre und Respekt, Frauen- und Kinderrechte, Geschlechtergleichstellung sowie Sexualität und Beziehungen auseinander.

Projektleitung:
Mag. Eberhard Siegl, MSc, Vorstand Institut für Männergesundheit Salzburg
+43 676 777 44 87, eberhard.siegl@maennergesundheit-salzburg.at
Trainer_innen-Team:
Mag. Alexandra Falkner: +43 676 50 32 060, alexandra.falkner@trainerin.cc
Mag. Thomas Kraft: +43 676 8746 6699, thomas.kraft@maennergesundheit-salzburg.at

IMS Journaldienst